Schön, dass du da bist
Wenn Du magst, erzähle ich Dir etwas über meine Überzeugung.
Um ein Pferd zu erreichen, vom Boden oder aus dem Sattel, braucht es nicht irgendwelche vorgeschriebenen Übungen oder Techniken. Du musst Dich in das Tier hineinfühlen, fühlen, wie es sich fühlt, wie es die Welt um sich herum wahrnimmt, welche Ängste es vielleicht hat oder was ihm fehlt. Ist es glücklich, versteht es, was ich von ihm möchte, hat es noch seinen Stolz?
Wenn wir mit einem Pferd arbeiten, dürfen wir ihm seinen Willen, seine Persönlichkeit, seine Ausstrahlung nicht nehmen. Wir müssen es darin bestärken, Dinge gern zu tun und es für uns zu tun.
So stark, stolz und anmutig Pferde auf uns wirken mögen – der Pferdekörper ist empfindlich. Sie brauchen ihre Beine, sollte eine Flucht nötig sein. Sie brauchen einen starken Rücken, um sich geschmeidig bewegen zu können. Sie brauchen ihre Augen, um ihre Umwelt wahrzunehmen. Sie brauchen eine gesunde und kräftige Lunge, um die Luft tief ein- und ausströmen zu lassen.
Eine Pferdeseele ist zerbrechlich. Wir müssen ihr einen sicheren Raum bieten, damit die Pferde uns vertrauen können. Wir müssen ihr Selbstbewusstsein stärken, damit sie gelassen neuen Dingen begegnen können. Wir müssen sie bestätig
en in den Dingen, die sie gut können, um ihnen die Möglichkeit zu geben, Neues zu lernen.
Die Pferde haben ein Recht darauf, gehört zu werden. Sie haben Gefühle wie wir. Wir sollten ihnen mit Respekt begegnen und niemals Macht ausüben oder gar Gewalt. Das sind wir Ihnen schuldig.